»Ein unschuldiges Kind warst Du ja eigentlich, aber noch eigentlicher warst Du ein teuflischer Mensch! – und darum wisse; ich verurteile dich jetzt zum Tode des Ertrinken.«
Was für ein Vater würde so etwas zu seinem Sohn sagen? Wodurch kann solch ein drakonischer Urteilsspruch gerechtfertigt sein? Kafkas surrealistisch anmutende Erzählung, die »wie eine regelrechte Geburt mit Schmutz und Schleim bedeckt aus mir [sic!] herausgekommen ist« stellt bis heute die Leserschaft vor Rätsel, lädt zu einer eigenen Deutung ein und verlangt förmlich danach, den Text und die Parallelen zu Kafkas Biografie auszuschlachten. Trotz all dieser Bemühungen: Der Vater-Sohn Konflikt in »Das Urteil« ist unmissverständlich, beklemmend und verstörend, auch wenn die Hintergründe und das Vorgefallene, wie so oft bei Kafka, dunkel im Bereich der Andeutung und des Unausgesprochenen bleiben. Aber wie aktuell und universell ist dieser Konflikt und Kafkas schriftstellerische Hinterlassenschaft? Welchen Zugang und welche neue Lesarten können wir heute durch den Wandel der Rollen-, Erziehungs- und Geschlechterbilder finden?
nach Franz Kafka
Eingeladen zum WILDWECHSEL Festival 2021
Konzept und Organisation Hauke Pockrandt
Ausstattung Raumbühne Kammer Marina Stefan
Licht- und Videodesign Hagen Dittmer
Tondesign Andreas Wunder
Dramaturgie Ronny Jakubaschk
Ausstattungsassistenz Diana Honert
Inspizienz, Regieassistenz Lena Gehrke
Soufflage Jeannette Reinisch
Animationen Paula-Rahel Cyriaks (Studentin der Burg Giebichenstein)
Videobearbeitung Judith Hanke (Studentin der Burg Giebichenstein)
Skizzenzeichnungen Karen Rosas Jaspi (Studentin der Burg Giebichenstein)
Bühnenperformance Nils Andre Brünnig
Künstlerische Mitwirkung und Beiträge in Video und Ton:
Nora Schulte
Cynthia Cosima Erhardt
Aline Bucher
Bettina Schneider
Martin Reik
Termin(e):
Freitag, 22. April 2022 - 20:00
Freitag, 13. Mai 2022 - 20:00
Freitag, 10. Juni 2022 - 20:00
Freitag, 17. Juni 2022 - 20:00
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