Beethovens Missa solemnis gilt seit ihrer Entstehung als gleichermaßen bewundertes wie umstrittenes Ausnahmewerk, für dessen Verständnis weder allgemeine Gattungsmerkmale noch das übrige Schaffen des Komponisten einen hinreichenden Ausgangspunkt bieten. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestimmten Vorstellungen von einer Säkularisierung der Gattung und Erklärungen als persönliches Bekenntnis des Komponisten die wissenschaftliche Diskussion wie auch die populäre Literatur. Bei näherem Hinsehen erweist sich die Vorstellung, die Missa solemnis sei von Anfang an für den Konzertsaal vorgesehen gewesen, als Ergebnis einer bestimmten Rezeptionstradition, während die verstreuten Aussagen des Komponisten eine solche Schlussfolgerung keinesfalls nahelegen.
Die Befragung der Rezeptionsgeschichte führt deshalb zu einer neuen Grundlage für die weitere Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Werk.
18 Uhr: Einführung in das Werk: Dr. Christine Klein | Institut für Musik, MLU Halle-Wittenberg
19 Uhr: Vortrag: Prof. Dr. Gerhard Poppe | Musikwissenschaftler, Dresden
Kooperation mit dem Institut für Musik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
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