Industrielles: Kohle, Salz, Chemie und die Luftfahrt

Industrielles: Kohle, Salz, Chemie und die Luftfahrt

Der Süden Sachsen-Anhalts ist über die Jahrhunderte von großer Industrie geprägt. Noch heute findet sich in Museen die Erinnerung an alte Zeiten der Chemieindustrie, Salz- und Kohlegewinnung.

Unsere Tipps: Ferropolis, Bad Dürrenberg, Wolfen, Merseburg, Zeitz.

Ferropolis

Die Stadt aus Eisen ist sicherlich in erster Linie für Openair-Festivals wie Splash oder MELT! bekannt. Allerdings hat die Halbinsel auf dem Gremminer See viel mehr zu bieten.

Die fünf riesigen Bagger sind Zeitzeugen des einstigen Braunkohleabbaus auf dem Gelände und wurden durch ehemalige Bergleute zusammen mit einer 30 Kilovolt-Station in ein beeindruckendes Freiluftmuseum verwandelt. Egal ob man geführt oder allein auf einem der 2 Tonnen schweren Bagger herumklettert, an keinem anderen Ort kommt man der Tagebaugeschichte so nah wie hier.

Die Bergbauküche in der Orangerie und Spielmöglichkeiten für Kinder machen Ferropolis auch familientauglich. Ein Muss für alle Fans der Industriekultur!

Information und Buchung

Ferropolis
Ferropolisstraße 1
06773 Gräfenhainichen
Tel.: 034953 351 20
E-Mail: info@ferropolis.de
Internet: www.ferropolis.de

Gradierwerk und Borlach-Museum Bad Dürrenberg

Industrieluft kann auch gesund sein. Das beweist zumindest Europas längstes zusammenhängendes Gradierwerk in Bad Dürrenberg. Heute wird hier zwar nicht mehr Salz gewonnen, allerdings ist die salzhaltige Luft eine Wohltat für die Lunge.
Die 12 Meter hohe Anlage ist außerdem die einzige in ganz Deutschland, welche auch für Besucher zugänglich ist, sprich „von oben“ besichtigt werden kann. Das Borlach-Museum informiert über die Salinegeschichte der Stadt und wie sie sich vom Ort der Siedesalzgewinnung zum Bade- und Kurort entwickelt hat.

Die wichtigste Veranstaltung des Jahres ist das Brunnenfest am letzten Juniwochenende, an welchem das „Kleine Borlachspiel“ aufgeführt wird, eine Nachstellung der Erschließung der Solequelle mit anschließender öffentlicher Solemessung.

Aktueller Hinweis: Momentan ist der gesamte Kurpark einschließlich Palmen- und Vogelhaus, Palmenhof und das gesamte Gradierwerk aufgrund von Baumaßnahmen im Zuge der Vorbereitung auf die Landesgartenschau 2024 geschlossen. Unter dem Motto „Salzkristall & Blütenzauber“ wird vom 19. April bis 13. Oktober die 5. Landesgartenschau in Sachsen-Anhalt abgehalten.

Information und Buchung

Tourist-Information Bad Dürrenberg
Witzlebenweg 7a
06231 Bad Dürrenberg
Tel.: 03462 9987070
E-Mail: tourist@badduerrenberg.de
Internet: www.stadt-bad-duerrenberg.de

Zentralwerkstatt Pfännerhall

Als einzigartiges Industriedenkmal im Herzen Mitteldeutschlands lädt die Zentralwerkstatt Pfännerhall zu einem Kurztrip in die Erdgeschichte ein und veranschaulicht eindrücklich, was der Bergbau im Geiseltal ans Licht brachte. Highlight des Museums ist die faszinierende Ausstellung „Fundort Pfännerhall“ zur rund 300-jährigen Bergbaugeschichte im Geiseltal - mit der Rekonstruktion des im Revier Neumark entdeckten, lebensgroßen Alt-Elefanten.

Internationale Entwurfs- und Gestaltungsseminare, Workshops, Projekttage, Feste und Ausstellungen machen die denkmalgerecht sanierte Maschinenhalle zum Ort wissenschaftlicher und kultureller Aktivitäten. Ebenfalls beherbergt die Pfännerhall die Regionalsammlung Geiseltalsee der Peter-Sodann-Bibliothek.
Ein Besuch in der vielseitigen Pfännerhall lohnt sich immer, für das leibliche Wohl steht ein kleines Café zur Verfügung und im Souvenir-Shop finden sich interessante und kreative Andenken an den Besuch.

Information und Buchung

Zentralwerkstatt Pfännerhall e.V.
Grubenweg 4
06242 Braunsbedra
Telefon: 03463390825
E-Mail: info@pfaennerhall.de
Internet: www.pfaennerhall-geiseltal.de

Luftfahrt- und Technik-Museumspark Merseburg

60.000 Quadratmeter voller technischer Wunderwerke aber auch voller Alltags-Technik aus vergangener Zeit. Auf dem ehemaligen Flugplatz mit seinen Hallen und Häusern wurden seit den 90er Jahren Luftfahrttechnik, Fahrzeugtechnik, Nachrichtentechnik, Militärtechnik, Haushaltstechnik, Kinotechnik und Industriemaschinen zusammengetragen. Es ist ein Leichtes hier einen ganzen Tag zu verbringen und sich von den Sammelstücken beeindrucken zu lassen.

Die Geschichte des Areals geht bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts zurück, als Stützpunkt der Luftwaffe zum Schutz der Leuna-Werke errichtet, wurde es eine ganze Zeit lang von den Junkers Werken genutzt und anschließend durch die Sowjets für die Stationierung der „Migs“.

Wer nicht genug von Fluggeräten bekommen kann, für den empfiehlt sich auch ein Ausflug nach Dessau direkt zu „Junkers“ in das Technikmuseum "Hugo Junkers" oder man bleibt einfach in Merseburg und schaut noch im Deutschen Chemie-Museum vorbei. Seit August 2000 befinden sich hier mehr als 1.500 Exponate im Freiluft-Technikpark. Viele der Ausstellungsstücke sind einmalig in der Welt und zeugen von den Leistungen deutscher Ingenieure und Wissenschaftler.

Information und Buchung

Luftfahrt- und Technik-Museumspark Merseburg
Kastanienpromenade 50 / Hans-Grade-Straße
06217 Merseburg
Tel.: 03461 525776
E-Mail: info@luftfahrt-technik-museum.de
Internet: www.luftfahrt-technik-museum.de

Deutsches Chemie-Museum Merseburg
Internet: www.deutsches-chemie-museum.de

Technikmuseum "Hugo Junkers"
Internet: www.technikmuseum-dessau.de

Industrie- und Filmmuseum Wolfen

Dass die Bilder bunt wurden, verdankt die Welt den schlauen Köpfen der Stadt Wolfen. Hier wurde der erste wirklich einsatzbare Farbfilm entwickelt, welcher die 1910 gegründete Agfa Filmfabrik zu einem Unternehmen mit über 15.000 Mitarbeitern und dem zweitgrößten Filmhersteller der Welt machte.

Heute erinnert ein Museum in einem ehemaligen Produktionsgebäude an diese Zeit. Originalmaschinen, welche auch der spätere VEB ORWO zur Filmherstellung verwendete, sind hier ebenso zu besichtigen wie eine riesige Kamerasammlung.

Wichtiger Hinweis: Der Ausstellungsbereich „Filmherstellung“ kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

Information und Buchung

Industrie- und Filmmuseum Wolfen
Chemiepark Bitterfeld-Wolfen
Bunsenstraße 4
06766 Bitterfeld-Wolfen
Tel.: 03494 6996040
E-Mail: ifm@anhalt-bitterfeld.de
Internet: www.ifm-wolfen.de

Kohlerevier Zeitz und Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark Zeitz

Dass der Kohlebergbau zu Sachsen-Anhalt gehört wie Luther zu Wittenberg ist bekannt und hat die Region rund um Halle und im Süden des Bundeslandes nachhaltig geprägt.
Viele kleine und große Ausstellungen, Museen und Bergbau- sowie Heimatvereine erinnern an die große Tradition und zeigen auch die Entwicklungen im Vergleich zur heutigen Arbeitswelt im Kohlebergbau auf. Ein Zentrum der Kohleindustrie liegt in und um Zeitz.

Die MIBRAG, die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft hat hier ihren Hauptsitz, MIBRAG fördert in den Tagebauen Profen und Vereinigtes Schleenhain Braunkohle. Die Kraftwerke in Wählitz und Deuben erzeugen Strom und Wärme und im Mai 2011 wurde die Brikettproduktion in Deuben wieder aufgenommen. An den Rändern der Tagebaue befinden sich Aussichtspunkte und man kann von hier aus die beindruckende Bergbau-Landschaft betrachten.

Dies kann man auch entlang der gesamten „Straße der Braunkohle“, die an bedeutenden Orten vorbeiführt, so auch am Umwelt- und Technikpark Zeitz mit der „Brikettfabrik Herrmannschacht“ - der ältesten, erhaltenen Brikettfabrik der Welt.

Information und Buchung

Museum Brikettfabrik Herrmannschacht Zeitz
Mitteldeutscher Umwelt- und Technikpark e.V.
Naumburger Straße 99
06712 Zeitz
Tel.: 03441 228655
E-Mail: info@herrmannschacht.de
Internet: www.recarbo.de/brikettfabrik-herrmannschacht/

Mitteldeutsche Straße der Braunkohle
Internet: www.braunkohlenstrasse.de